Im Ausland arbeiten ist für viele eine Traumvorstellung. Dem grauen Büroalltag entfliehen und sich am Strand die Sonne auf den Bauch scheinen lassen – das klingt erstmal ziemlich verlockend.
Dennoch fühlt es sich zunächst an, wie ein großer Schritt in die Ungewissheit, weswegen die meisten von uns es dann doch nicht wagen, ihre Komfortzone zu verlassen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man seinen Arbeitsaufenthalt im Ausland gestalten kann: Mobiles Arbeiten im Ausland, Work and Travel oder doch eine Festanstellung bei einem ausländischen Arbeitgeber. Dabei bietet so ein Job im Ausland nicht nur persönliche Vorteile, sondern macht sich auch äußerst gut auf dem Lebenslauf, denn interkulturelle Kompetenz und Auslandserfahrung sind von jedem Arbeitgeber gern gesehen. Was der Weg zum Job im Ausland beinhaltet, was man bei Bewerbung und Co. beachten muss und welche Tipps wirklich hilfreich sind, erfahren Sie im Folgenden.
Die erste große Hürde, wenn man im Ausland arbeiten will, ist die Jobsuche. Dank des Internets und der sozialen Medien, ist das aber wesentlich einfacher als noch vor ein paar Jahren. Welche Jobbörsen sich am besten eignen, wenn man im Ausland arbeiten möchte, zeigen wir im Folgenden.
Ein erster Anlaufpunkt, wenn man einen Job im Ausland sucht, kann die Agentur für Arbeit sein. Über die Jobsuche der BA (Bundesagentur für Arbeit) findet man nämlich nicht nur Jobs in Deutschland, sondern auch im Ausland. Im Jobportal kannst du ganz einfach nach deinem gewünschten Zielland filtern und schon werden dir alle dort für dich infrage kommenden Jobangebote angezeigt. Zudem empfiehlt es sich, ein Bewerberprofil beim Jobportal anzulegen. So können Sie nämlich nicht nur nach geeigneten Stellen suchen, sondern auch direkt von Arbeitgebern im Ausland gefunden werden, die nach einer geeigneten Fachkraft suchen.
Bei EURES handelt es sich um ein Netzwerk, in dem man Jobs in der Europäischen Union (EU) finden kann. Im Rahmen dieses Netzwerks arbeiten Arbeitsverwaltungen unter anderem mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden aus der gesamten EU zusammen. Wer nach einem neuen Job im EU-Ausland sucht, hat also die Möglichkeit im EURES-Netzwerk fündig zu werden. Wer zusätzliche Beratung braucht oder sich konkrete Jobvorschläge wünscht, kann sich auch an einen EURES Berater bzw. eine EURES Beraterin wenden.
Sie sind auf der Suche nach Jobs von deutschen Arbeitgebern im Ausland? Dann sollten Sie das Portal workwide.de nutzen. Hier finden Sie die besten Jobangebote von deutschen Arbeitgebern weltweit. Ein ganz ähnliches Konzept gibt es auch bei Auslandsjob.de. Hier finden Sie Stellenangebote und Jobanzeigen verschiedenster Arbeitgeber auf der ganzen Welt, angefangen von Nordamerika und Ozeanien, bis nach Afrika. Falls bisher noch nicht vorhanden, ist es zudem ratsam, sich ein Profil auf LinkedIn anzulegen. Die US-amerikanische Plattform wird weltweit sowohl von Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern genutzt und ist eine tolle Möglichkeit, Jobs im Ausland zu finden oder sich potenziellen Arbeitgebern im Ausland zu präsentieren.
Wer sich auf einen Job im Ausland bewerben möchte, sollte sich zunächst mit den kulturellen Gepflogenheiten im Zielland auseinandersetzen, denn abhängig vom kulturellen Kreis, unterschieden sich auch die Ansprüche an die Bewerbungsunterlagen.
In Deutschland wird beispielsweise Wert auf Vollständigkeit und Formalität gelegt. Im besten Fall sollte die Bewerbungsmappe, ein Anschreiben, einen Lebenslauf und etwaige Zeugnisse enthalten. In den USA, Großbritannien und Spanien hingegen, sollten sowohl Anschreiben als auch der Lebenslauf eine Seite nicht überschreiten. Außerdem ist es in den meisten Ländern unüblich, dem Lebenslauf ein Foto hinzuzufügen. In Deutschland ist das hingegen immer noch der Standard.
Bei Anschreiben, Motivationsschreiben, Lebenslauf und Co. ist es zudem wichtig, die beruflichen Qualifikationen korrekt in die Landessprache zu übersetzen. Das ist nicht immer einfach, auch wenn man die neue Sprache bereits auf einem guten Niveau beherrscht. Um unnötige Fehler zu vermeiden, empfehlen wir es, die Bewerbung in der Fremdsprache in professionelle Hände zu geben und sich ggf. an eine Übersetzungsagentur zu wenden.
Seine Zelte in Deutschland abzubrechen und seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland zu verlegen, ist zunächst mit einem nicht zu unterschätzenden organisatorischen Aufwand verbunden. Man muss nicht nur seinen Umzug und die Anreise organisieren und sich überlegen, wie viel von seinem Hab und Gut man mitnehmen möchte und von welchen Gegenständen man sich trennen kann, sondern auch, wie man seine Besitztümer schlussendlich zum neuen Wohnort transportiert.
Je nachdem, wie viel vom eigenen Hausrat man mitnehmen möchte, muss man möglicherweise eine internationale Spedition engagieren. Kleidung kann im Koffer via DHL an den Zielort verschickt werden. Neben dem Organisationsaufwand, sollte man dabei auch die Kosten nicht unterschätzen. Koffer müssen beispielsweise als teures Sperrgut versendet werden und eine internationale Spedition ist, abhängig vom Zielort, oftmals auch alles andere als günstig. Wer kein großes Budget für den Umzug übrig hat, sollte also versuchen, sich von möglichst viel altem Ballast zu trennen und leicht zu reisen. Die perfekten Voraussetzungen für einen Neuanfang. 😉
Weiterhin muss man sich auch zwangsläufig damit auseinandersetzen, wie man ein langfristiges Visum für das Ausland erhält und ob es sich lohnt, sich vollständig aus Deutschland abzumelden. Wie aufwendig und bürokratielastig die Beantragung eines Visums wird, hängt davon ab, in welchem Land man sich niederlassen möchte.
Wollen Sie einen neuen Job im EU-Ausland anfangen, müssen Sie sich nämlich gar nicht mit dem lästigen Thema Visum herumschlagen. Dank des Freizügigkeitsabkommens innerhalb der EU wird nämlich keinerlei Aufenthaltsgenehmigung für das Arbeiten im Ausland benötigt. Egal, wie lang man dort leben und arbeiten möchte.
Außerhalb der EU sieht die Situation aber etwas anders aus. Für die USA, Brasilien und Australien brauchst du zwingend ein Jobangebot bzw. eine konkrete Zusage, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Besonders gefragt sind Fachkräfte wie Handwerker, Ärzte, Krankenpfleger, Lehrkräfte und IT-Expert*innen. Beantragen müssen Sie die Arbeitsvisa in den meisten Fällen direkt beim entsprechenden Konsulat.
Wer zwischen 18 und 30 Jahre alt ist und gern im Ausland jobben möchte, kann für beliebte Länder wie Neuseeland, Chile, Australien oder Kanada ein Working Holiday Visum beantragen. In den meisten Fällen berechtigt das Working Holiday Visum allerdings nur zur Ausübung von Aushilfs- und Gelegenheitsjobs. Bei abgeschlossener Ausbildung gibt es aber durchaus auch die Möglichkeit in der entsprechenden Branche zu arbeiten und möglicherweise sogar ein permanentes Visum zu erhalten. Damit eignet sich das Working Holiday Visum perfekt für alle, die erstmal nur vorübergehend im Ausland arbeiten möchten.
Eine weitere Möglichkeit, ohne Arbeitsvisum im Ausland zu arbeiten ist es, als digitaler Nomade unterwegs zu sein. Das bedeutet, dass man dort arbeitet, wo andere Urlaub machen. Das einzige, was man benötigt, ist eine stabile Internetverbindung, um im Home-Office arbeiten zu können. Als digitaler Nomade solltest du also am besten Freiberufler sein oder für ein Unternehmen arbeiten, bei dem es möglich ist, dauerhaft im Home-Office zu sein. Ein Visum braucht man als digitaler Nomade nicht, weil man herumreist und unterschiedliche Länder erkundet. So kann man im Ausland arbeiten und reisen, ohne, dass man sich einen neuen Job suchen muss.
Fazit:
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, sich den Traum vom Arbeiten im Ausland zu erfüllen. Ob durch mobiles Arbeiten im Ausland als digitaler Nomade, mit einem Working Holiday Visum oder gleich mit einem permanenten Arbeitsvisum, viele Wege führen nach Rom (oder eben das Traumziel ihrer Wahl ;-). Wichtig ist jedoch, dass man einen ausreichend großen finanziellen Puffer hat, genug Zeit für die Organisation einplant und sich rechtzeitig um ein eventuelles Visum und eine Wohnung kümmert.
Bildquellen: Vielen Dank an fauxels, DoDo PHANTHAMALY, Markus Winkler und Asad Photo Maldives @pexels.com
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Claudia Fritzsche arbeitet seit Anbeginn für Bewerbungstraining.de und Unideal.de. Sie prüft für Pharetis regelmäßig alle aktuellen Gegebenheiten am Arbeitsmarkt. Ihr Schwerpunkt sind schriftliche Bewerbungen. In ihrer Freizeit ließt sie Romane und hilft bei archäologischen Ausgrabungen.