Sie fragen sich, ob XING oder LinkedIn besser als Karriereplattform für Ihre beruflichen Aussichten ist? Wir zeigen alle Vor- und Nachteile der größten deutschen Jobnetzwerke und zeihen den direkten Vergleich.
Wer heute auf Suche nach einer neuen Stelle geht, tut es online: Interessierte durchforsten Jobsuchmaschinen, begutachten Unternehmenswebsites und machen sich auf Karriere-Seiten schlau, wie heute die perfekte Bewerbung aussehen muss – und jeder, der etwas auf sich hält, ist auch auf einem sozialen Jobnetzwerk bzw. Karriere Netzwerk wie XING oder LinkedIn präsent! Schließlich möchte man nicht nur selbst nach einem neuen Job suchen, sondern auch Angebote von potenziellen Arbeitgebern bekommen. Doch welches Jobnetzwerk -XING oder LinkedIn- ist für mich das Richtige? Das kommt natürlich ganz darauf an, worauf man als Suchender aus ist. Wir haben uns die beiden größten Netzwerke, XING und LinkedIn angeschaut:
500 Millionen Nutzer in über 200 Ländern: Die Zahlen des größten sozialen Jobnetzwerks LinkedIn sind durchaus beeindruckend! Etwa 9 Millionen User aus Deutschland hat die Plattform, Tendenz steigend. Der typische Nutzer ist dabei unter 35 Jahre alt, sehr gut ausgebildet und vor allem eins: Interessiert an beruflichem Aufstieg! Im Vergleich zu XING kann LinkedIn vor allem mit der Internationalität punkten. Jedes Top-Unternehmen, das etwas auf sich hält, ist im Netzwerk präsent, sucht aktiv neue Talente oder bietet Jobs direkt an. Besonders stark vertreten sind Unternehmen aus der IT, Finanz- und Automobilbranche und Marketing.
Und noch etwas macht das amerikanische Karriere Netzwerk interessant: Die Nutzer sind, weltweit gesehen, deutlich aktiver als die User von XING. Immer neue Funktionen bieten sowohl Unternehmen als auch Endnutzer neue Möglichkeiten und regen dazu an, sich mit dem eigenen Account auf LinkedIn zu beschäftigen und diesen aktiv zu pflegen. Hier gibt es allerdings ein großes ABER: Diese Aktivität hat sich nicht auf die deutschen Account-Inhaber übertragen.
Und noch einen Negativpunkt gibt es beim LinkedIn, das gerade vom US-IT-Riesen Microsoft übernommen wurde: Auch wenn es weltweit das größte Netzwerk ist und für die internationale Jobsuche die beste Wahl darstellt, ist es bei deutschen Recruitern und Personalern noch nicht in der ersten Liga angekommen. Während 92 Prozent der Unternehmen für ihr Personalmarketing und Recruiting das deutsche Netzwerk XING nutzen, war LinkedIn mit 56 Prozent noch recht weit abgeschlagen. (Quelle: Statista) Aber auch hier ist der Trend, dass sich diese Lücke langsam schließt.
Nutzen Sie den kostenlosen Basis Account (LinkedIn Standardkonto) können Sie nicht alle Funktionen des Jobnetzwerks vollumfänglich nutzen. Sie können z.B. nicht komplett einsehen, wer Ihr Profil besucht hat und InMail-Nachrichten nur empfangen, aber nicht selbst versenden. Das Standardkonto eignet sich vorrangig dazu, um sich ein berufliches Profil im Internet aufzubauen und sich mit Kollegen, ehemaligen Kommilitonen und Klassenkameraden zu vernetzen. Zudem kann selbstverständlich nach anderen LinkedIn Mitgliedern gesucht werden und deren Profile angesehen werden. Drei Suchen können zudem gespeichert werden, wofür Sie wöchentlich eine Benachrichtigung bei Neuigkeiten erhalten.
Wer die Funktionen hingegen komplett nutzen möchte, muss sich wohl oder übel einen Premium Account für das Karriere Netzwerk zulegen. Dies betrifft vor allem diejenigen, die aktiv einen Job suchen möchten oder in den Bereichen Personalbeschaffung/Recruiting bzw. Vertrieb tätig sind. Es gibt verschiedene Abo Modelle. Generell gilt: je mehr Sie zahlen, desto mehr InMail-Nachrichten können Sie versenden und Profile anderer Nutzer bei der Suche einsehen. Los geht es bei 21,99 Euro im Monat für LinkedIn Premium für Jobsuchende. Die Mitgliedschaft Business Plus kostet aktuell 419,88 Euro/Jahr.
Die B2B Lösungen Accounts Sales Navigator und Recruiter Lite schlagen mit 575,88 Euro und 899,40 Euro pro Jahr zu Buche.
Die Premium Mitgliedschaften von LinkedIn können 1 Monat lang kostenlos getestet werden.
LinkedIn erhalten Sie auch als iPhone- oder Android-App.
+ größtes soziales Jobnetzwerk der Welt
+ viele internationale Kontakte & Stellenausschreibungen
+ zahlreiche Funktionen
– deutsche Unternehmen vorrangig bei XING vertreten
– geringere Aktivität deutscher Nutzer als bei XING
– Standardkonto bietet nur geringe Möglichkeiten und Funktionen für Jobsuchende
– Premium Accounts des Karriere Netzwerk sind vergleichsweise teuer
XING ist mit 11,8 Millionen Nutzern im deutschsprachigen Raum für diejenigen, die sich national nach einer neuen Stelle umsehen oder einfach netzwerken möchten, eine sehr gute Wahl. Vom KMU bis hin zu großen Konzernen: nahezu alle großen Unternehmen in Deutschland sind auf XING präsent – schließlich kennt man auch dort den Wert von Fachkräften, die man vor Ort rekrutieren kann. Funktionen wie die One-Click-Bewerbung, über die man bei Interesse durch einen einzigen Klick das Profil an ein Unternehmen senden und das eigene Interesse betonen kann, machen das Business Netzwerk XING auch für die schnelle Jobsuche interessant.
Sowohl LinkedIn als auch XING versuchen in den letzten Monaten, ihren Nutzern mehr eigenen Input zu liefern und nicht nur als Recruiting Plattform zu agieren: Nachrichten, Artikel, News-Beiträge und Essays von berühmten oder sachkundigen Autoren sollen die User dazu bringen, aktiver zu werden und mehr untereinander zu interagieren, Beiträge zu teilen oder zu bewerten. XING hat dies mit seinem XING Spielraum bereits sehr gut umgesetzt.
Auch XING bietet wie LinkedIn einen Basis Account (XING Basis-Mitgliedschaft) an. Hiermit können Sie ein kostenloses Profil erstellen und Kontakte suchen und hinzufügen. Zudem können Sie auch eine Stellenanzeige aufgeben.
Möchten Sie eine Nachricht an ein XING Mitglied senden, mit dem Sie nicht verbunden sind, ist ein Premium Account notwendig. Mit diesem Account können Sie zudem Ihre Profilbesucher mit vollem Namen und Unternehmen einsehen, Ihre Profilbesucher einer Analyse unterziehen und Statistiken abrufen. Darüber hinaus ist es möglich, sich individueller mit seinem Lebenslauf und den Referenzen zu präsentieren.
Die XING Premium-Mitgliedschaft wird mit verschiedenen Laufzeiten angeboten und bietet erweiterte Funktionen gegenüber der Basis Mitgliedschaft. Das dreimonatige Abo kostet auf dem Business Netzwerk 9,95 Euro/Monat, das Jahresabo 7,95 Euro/Monat. Die kostenpflichtige Mitgliedschaft ist somit wesentlich günstiger als jene bei LinkedIn.
Zusätzlich kann das Premium Abo durch die Zusatzangebote XING ProJobs und XING ProBusiness ergänzt werden.
Auch XING verfügt über eine App für Android und iOS-App.
+ größtes deutsches Jobnetzwerk
+ nahezu alle deutschen Unternehmen sind auf XING aktiv
+ One-Click-Bewerbung
+ XING Spielraum
+ Premium Accounts des Karriere Netzwerks günstiger
– wenig internationale Kontakte & Stellenausschreibungen
– LinkedIn bietet mehr Funktionen
Wer auf Nummer sichergehen möchte, kann durchaus zweigleisig fahren und beide Netzwerke nutzen. Allerdings sollte man immer auf den Zweck achten: Beispielsweise kann XING für die deutsche, LinkedIn für die englische Präsentation genutzt werden. So werden die Vorteile der jeweiligen Plattform effizient eingesetzt. Da der Arbeitsmarkt in Zukunft allerdings immer globaler werden wird, ist damit zu rechnen, dass vor allem hochqualifizierte Nutzer sich eher dem größeren und internationaler orientierten Portal zuwenden werden. Um die eigene Online-Präsentation aussagekräftiger und auch suchmaschinen-optimiert zu gestalten, kann man außerdem das XING Profil erstellen lassen.
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Alexander Reschke ist ein renommierter Bewerbungstrainer, Gründer von Bewerbungstraining.de und Autor des erfolgreichen Bewerbungs-Ratgebers "Geheime Strategien erfolgreicher Bewerber". Seine Passion ist es, Bewerber auf ihrem Weg zum Job tatkräftig zu unterstützen. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit Reisen durch die sonnigen Teile dieser Welt und Kartsport.