Egal ob berufsbegleitende Fortbildungen, Fremdsprachen oder Soft-Skills: Weiterbildungen sind eine gute Möglichkeit, um Ihre Karrierechancen zu erhöhen und bei der Gehaltsverhandlung eine bessere Ausgangsposition zu haben. Wir zeigen die Vorteile von Weiterbildungen, erklären die unterschiedlichen Arten, geben Tipps zur Finanzierung und erläutern, wie Sie die Weiterbildung in der Bewerbung optimal präsentieren.
Beruf und der Wunsch nach Selbstverwirklichung sind für die meisten Menschen untrennbar miteinander verknüpft. Manchmal steht einem die eigene Qualifikation jedoch im Weg, entweder weil gewisse Abschlüsse nicht erworben oder bestimmte Fähigkeiten noch nicht erlernt sind. Eine Weiterbildung kann in diesem Fall Abhilfe schaffen. Bewerbungstraining.de erklärt Ihnen die wesentlichen Aspekte zur Weiterbildung.
Schon der Automobil-Pionier Henry Ford wusste: „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Mit dem Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Studiums ist der Weg für den beruflichen Einstieg geebnet. Lernen ist jedoch ein lebenslanger Prozess. Technische Entwicklungen schreiten voran. Immer neue Erkenntnisse bringen neue Praktiken hervor. Vielleicht passt der Gesetzgeber ja sogar jahrzehntelang gültige Rahmenbedingen urplötzlich an. Der Fortschritt macht auch vor Ihrer Branche ganz sicher nicht Halt.
Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss sich mit Neuerungen in seinem jeweiligen Berufsfeld und dem Drumherum vertraut machen. Dazu soll eine Weiterbildung dienen. Sie greift in der Regel schon vorhandenes Wissen auf und ergänzt oder vertieft dieses. Eine Weiterbildung kann aber auch Zugang zu Wissen aus für Sie bis dato unbekannten Bereichen und einer zusätzlichen Berufsqualifikation sein.
Nicht immer ist der eigene Arbeitgeber der ideale Ansprechpartner, um notwendiges Fachwissen aus allen Bereichen zu erlernen. Vielmehr konzentrieren sich die meisten Unternehmen auf bestimmte Geschäftsfelder. Da sind Wissenslücken praktisch vorprogrammiert.
Der lebenslange Verbleib in einer Firma ist heute eher untypisch. Deshalb sollten vor allem Arbeitnehmer, die noch den beruflichen Aufstieg planen, das Angebot einer Weiterbildung in Betracht ziehen. Bei Weiterbildungsmaßnahmen wird Fachwissen in der Regel von kompetenten Ausbildern gelehrt, die sowohl über die notwenigen Mittel als auch über gute didaktische Fähigkeiten verfügen.
Der oft angeführte „Blick über den Tellerrand“ ist im Normalfall weit mehr als eine abgedroschene Floskel. Hinter ihm verbirgt sich nicht zuletzt der Austausch mit anderen. Eine Weiterbildung schafft berufliche Kontakte und bereichert Ihren Kenntnisstand um die Erfahrungen, die Kollegen, Ausbilder oder Mitglieder Ihrer Seminargruppe mit Ihnen teilen.
Neben der persönlichen Weiterentwicklung zählt für Sie natürlich hauptsächlich der Erwerb von Zusatzqualifikationen durch die Weiterbildung. In vielen Berufen wird heutzutage Flexibilität verlangt. Das muss sich nicht auf Mobilität oder örtliche Flexibilität beschränken. Es kann auch die Bereitschaft gefordert sein, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die Ihr Berufsfeld eigentlich nicht tangieren. Eine Weiterbildung kann Ihnen helfen, Einblicke in andere Themengebiete zu erhalten. Dies steigert Ihren Mehrwert für Sie persönlich, aber vor allem auch für Ihr Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt.
Eine Weiterbildung soll sich neben dem persönlichen Nutzen natürlich auch auf der Gehaltsabrechnung lohnen. Das tut sie, wie aktuelle Studien belegen. So stieg beispielsweise das durchschnittliche Jahresgehalt von Projektmanagern 2017 laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) um 1,9 Prozent zum Wert von 2015. Grund dafür sei unter anderem die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen, die sich auszahle. Demnach hätten sich 75 Prozent der befragten Projektmanager ihre Kompetenzen mit Hilfe einer Zertifizierung bescheinigen lassen. 27 Prozent besäßen sogar zwei Zertifikate.
Auch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt den positiven Effekt einer Weiterbildung auf das Jahresgehalt. Durchschnittlich erhielten Beschäftigte nach einer Weiterbildungsmaßnahme sechs Prozent mehr Lohn.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag befragte seine Teilnehmer ebenfalls nach ihren Weiterbildungen. Zwei Drittel gaben an, bereits Maßnahmen erfolgreich absolviert und infolgedessen höhere Position innezuhaben, die auch besser bezahlt seien.
Weiterbildung ist in der Praxis breit gefächert. Die Maßnahmen reichen von ein- oder mehrtägigen Workshops bis zu (Fern-)Studiengängen, die auf mehrere Jahre ausgelegt sind. Im Folgenden sind die die gängigen Weiterbildungsmöglichkeiten einmal aufgelistet:
Die Bezeichnung Training near the Job beschreibt betriebsinterne Angebote, die den größten Teil aller Maßnahmen bilden. Dazu zählen beispielsweise Einführungsseminare zum Umgang mit neuer Software, Sicherheitsschulungen oder Coachings für Angestellte mit Personalverantwortung. Die Weiterbildung innerhalb des Betriebes hat den Vorteil, dass darin enthaltene Problemstellungen genau auf das Unternehmen zugeschnitten sind.
Im Gegensatz zum Training near the Job findet das Training on the Job nicht in abgetrennten Seminarräumen statt. Stattdessen werden die Teilnehmer von einem Kollegen, dem Vorgesetzen oder auch von einem externen Coach in den neuen Arbeitsplatz eingeführt. Besonders bewährt hat sich in vielen Branchen das sog. Lerntandem, bei dem ein erfahrener Angestellter und ein Berufseinsteiger sehr eng zusammenarbeiten, wovon in der Regel beide profitieren.
Oft sind Training-on-the-Job-Maßnahmen keine großangelegten Weiterbildungsmaßnahmen. Vielmehr entstehen sie im allgemeinen Berufsalltag.
Als Training off the Job bezeichnet man im Personalmanagement alle Weiterbildungsangebote bei einem externen Bildungsträger. Sie sind vor allem auf allgemeine Schwerpunkte ausgelegt, die mit den Abläufen in Ihrem Unternehmen nicht unmittelbar etwas zu tun haben müssen. Das Training on the Job vermittelt allgemeingültige Lösungsansätze, die den Blick für die Thematik schärfen sollen. Gerade bei Bewerbungen um einen neuen Arbeitsplatz sind die Maßnahmen besonders wertvoll und verschaffen Teilnehmern einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern.
Meistens wird beim Training off the Job der Erwerb eines zusätzlichen Bildungsabschlusses oder eines Zertifikats angestrebt.
Eine Weiterbildung durch Fernlehrgänge dürfte vor allem diejenigen ansprechen, die aus Zeitmangel nicht an den Kursen einer Bildungseinrichtung teilnehmen können oder wollen. Über den Faktor Zeit entscheiden Sie bei Fernangeboten maßgeblich selbst, was jedoch auch ein gewisses Maß an Disziplin erfordert.
Das Spektrum des Fernstudiums ist vielfältig und reicht von Sprach- oder Softwarekursen bis hin zu berufsbegleitenden Fernstudiengängen mit Bachelor- oder Masterabschluss.
In den vergangenen Jahren ist zudem ein Vorstoß des sog. E-Learnings zu beobachten. E-Learning kann als elektronische Form des Fernstudiums verstanden werden. Wurden notwendige Unterlagen früher postalisch an die Teilnehmer versendet, können diese inzwischen vermehrt auf digitale Speichermedien oder Internetquellen zurückgreifen, was die Kommunikation mit dem Bildungsträger merklich vereinfacht.
Bei berufsbegleitenden Lehrgängen bieten Bildungseinrichtungen, zum Beispiel Hochschulen, Seminare zur Weiterbildung neben dem Beruf an. Dabei geht es oft um bereichsfremde Tätigkeiten, die jedoch im Alltag des jeweiligen Arbeitnehmers eine Rolle spielen können. So könnten beispielsweise ausgebildete Chemiker ein Seminar zur statistischen Datenanalyse besuchen. Auch IT-Kurse für Leute aus dem Bereich Wirtschaft sind gefragt.
Das berufsbegleitende Studium soll Arbeitnehmern die Möglichkeit geben, neben dem Berufsalltag einen zusätzlichen Bildungsabschluss, wie beispielsweise Bachelor- oder Masterabschlüsse, zu erlangen. Dabei unterscheiden sich die Inhalte im Vergleich zum Vollzeitstudium kaum. Die Regelstudienzeit wird aber ausgedehnt, um die Bewältigung von Studium und Beruf meistern zu können. Trotzdem erfordert das berufsbegleitende Studium viel Ausdauer und Eigeninitiative. Die meisten Arbeitgeber sind angesichts des Engagements ihrer Mitarbeiter jedoch bereit, diesen entgegen zu kommen und verhandeln gern über Arbeitszeiten und Freistellungen zu Prüfungen, etc.
Private Institutionen, Fachschulen, sowie Industrie- und Handelskammern bieten Arbeitnehmern Lehrgänge zur Erlangung staatlich anerkannter Berufsabschlüsse an. In Handwerksberufen sind diese unter dem Begriff „Meisterschule“ firmiert. Entsprechende Vorbereitungskurse für die abschließende Meisterprüfung sind auf zwei Jahre angelegt und laufen neben dem Beruf, ohne dass die Teilnahme verpflichtend ist. Berufstätige aus dem Bereich Technik können den Status des staatlich geprüften Technikers erlangen, während im Bereich Wirtschaft eine Zusatzqualifikation zum Betriebswirt möglich ist.
Auch im Ausland ist eine Weiterbildung möglich. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn Ihr Unternehmen global aktiv ist und über Auslandsstandorte oder Partner in anderen Ländern verfügt. Die Arbeit an anderen Standorten kann in erster Linie überaus förderlich für Ihre Sprachkenntnisse sein und gewährt den Blick in die Abläufe von Betrieben derselben Branche.
Die Begriffe Weiterbildung und Fortbildung werden im allgemeinen Sprachgebrauch gerne synonym verwendet. Genau genommen ist dies jedoch nicht korrekt.
Während eine Weiterbildung den Einblick in andere Tätigkeitsfelder gewähren kann, ist eine Fortbildung wesentlich enger definiert. Sie dient gezielt der Qualifikation im derzeit ausgeübten Job.
Ziel einer Fortbildung ist es, Sie auf neue, bevorstehende Aufgaben vorzubereiten. Oft wird mit ihr auch ein beruflicher Aufstieg verknüpft. Finanziert wird die Maßnahme meistens von Ihrem Arbeitgeber, der ein gesteigertes Interesse an Ihrem Werdegang hat.
Schon aus dem oberen Abschnitt geht hervor, dass es vielerlei Institutionen für eine Weiterbildung gibt. Erste Anlaufstelle könnte der eigene Betrieb sein. Vor allem mittelständische und Großunternehmen bieten in der Regel viele Schulungen und Seminare an, die auf die Bedürfnisse in Ihrem Joballtag zugeschnitten sind.
Daneben existiert eine ganze Reihe von Bildungsträgern. Je nach Bereich sind Kammern für Industrie und Handel, Fachschulen und private Einrichtungen geeignete Ansprechpartner für staatlich anerkannte Abschlüsse.
Für die Vermittlung akademischen Wissens und die Erlangung höherer Bildungsabschlüsse konsultieren sie am besten öffentliche und private Hochschulen. Die Bildung von Berufstätigen durch Abendkurse und Teilzeitseminare gilt inzwischen für viele Hochschulen als zweites Standbein.
Die treffendste Antwort auf diese Frage lautet wohl: „Das kommt ganz drauf an.“ Natürlich richten sich die entstehenden Kosten primär nach der Art der Maßnahme.
Das Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BIBB) untersuchte jüngst die Kosten, die den Teilnehmern einer Weiterbildung entstehen. Demnach beliefen sich die Ausgaben im Durchschnitt auf rund 500€ im Jahr, wobei die Kosten jedes einzelnen stark schwanken. 45 Prozent der Befragten nahm ausschließlich kostenfreie Angebote zur Weiterbildung wahr. Dies beträfe in erster Linie betriebsinterne Seminare wie zum Beispiel Sicherheitsschulungen. Die Hälfte investiere bis zu 1.000€ jährlich, hauptsächlich für die Beschaffung von Materialien zum Selbststudium und den Besuch von Fachmessen oder Einzelseminaren. Die restlichen fünf Prozent gaben sogar bis zu 5.000€ jährlich aus. In der Regel absolvierten sie dann Fernlehrgänge oder staatlich anerkannte Fortbildungen.
Die direkten Kosten einer Weiterbildung werden laut BIBB oft ganz oder anteilig vom Arbeitgeber übernommen. Im Schnitt betrugen die übernommen Kosten etwa 30 – 40 Prozent. Bei besonders kostenintensiven Lehrgängen bieten Bildungsträger häufig eine Möglichkeit auf Ratenzahlung an.
Nach dem dritten Sozialgesetzbuch (SGB III) fördert die Agentur für Arbeit über sog. Bildungsgutscheine eine Weiterbildung, sofern sie für die Karriere erforderlich ist. Dies soll aber vor allem dem Wiedereinstieg, der beruflichen Integration oder der Verhinderung von Arbeitslosigkeit dienen und kommt für Sie womöglich nicht infrage, wenn Sie als Berufstätiger eine Weiterbildung in Betracht ziehen.
Eine weitere Förderungsmaßnahme der Agentur für Arbeit ist die sog. Initiative 50plus. Damit können ältere Arbeitnehmer eine Weiterbildung wahrnehmen, die sich außerhalb der eigenen Betriebsstätte befindet und sich auf den ausgeübten Job bezieht, und erhalten dann auf Antrag die Kosten erstattet.
Nach dem Aufstiegsfortbildungsgesetz (AFBG) können Gesellen, die den Sprung zum Meister anstreben, in Bezug auf die Kosten der Weiterbildung und ihrer Lebenshaltungskosten Unterstützung erhalten. Dieses sog. Meister-BAföG richtet sich nicht nach den Vermögensverhältnissen des Antragsstellers. 30,5 Prozent der Kosten für die Maßnahme erhält der Teilnehmer als Zuschuss, zudem 202€ zu seinen Lebenskosten und 113€ zur Kinderbetreuung. Die restlichen Kosten können von Bund und Ländern erlassen werden, sollte sich der Geförderte drei Jahre nach Erlangen seines Abschlusses selbstständig machen.
Für junge Arbeitnehmer mit herausragenden Leistungen in der Berufsausbildung (Abschlussnote 1,9 oder besser, 87 Prozent in der Abschlussprüfung, auf Vorschlag der Arbeitgeber oder nach einem Leistungstest) ist vor allem die Unterstützung des Begabtenförderungswerkes für Berufliche Bildung interessant. Für Maßnahmen, die der beruflichen und persönlichen Entwicklung dienen, übernimmt das Begabtenförderungswerk Kosten in Höhe von bis zu 5.100€.
Außerdem können Kosten für eine Weiterbildung nach dem Einkommenssteuergesetz (EstG) beim Finanzamt von der Steuer abgesetzt werden. Sie gelten dann als sog. Werbungskosten und sind bis zu einer Höhe von 1.227€ jährlich absetzungsfähig.
Grundsätzlich gilt: Eine Weiterbildung ist für all diejenigen sinnvoll, die ihren Job nicht nur als ein reines Mittel zur Existenzerhaltung sehen. Wer etwas aus sich machen will, sei es nun im ausgeübten Beruf, zum Wiedereinstieg oder um einen komplett neuen Weg einzuschlagen, ist mit einer Weiterbildung nie schlecht beraten. Allerdings sind die Angebote an entsprechenden Maßnahmen so vielfältig, dass es schwerfallen kann, den Überblick zu behalten.
Wichtig ist, vorab die eigenen Ziele abzustecken: Was steckt hinter Ihrem Wunsch, die Option einer Weiterbildung in Anspruch zu nehmen? Dabei sollten Sie Ihre eigenen Kompetenzen immer berücksichtigen. Welche Fähigkeiten haben Sie? Wollen Sie eventuelle Lücken schließen oder auf vorhandene Fertigkeiten aufbauen? Benötigen Sie für den Karrieresprung zwingend noch einen weiteren Bildungsabschluss oder „nur“ das nötige Know-how, um mit künftigen Aufgaben in höheren Positionen fertigzuwerden?
All das sind Fragen, für die keine allgemeingültige Lösung existiert, denen Sie sich aber stellen sollten, um die ideale Weiterbildungsmaßnahme für sich zu finden. Wenn Sie Ihre kaufmännischen Fähigkeiten ausbauen möchten, könnte eine Betriebswirt Weiterbildung infrage kommen. Wer in einem internationalen Unternehmen tätig ist, sollte beispielsweise über fundierte Fremdsprachenkenntnisse verfügen und hierfür Weiterbildungen in Betracht ziehen. Wer sich später die Arbeit innerhalb eines Betriebsrates vorstellen kann, hat auch schon in jungen Jahren die Möglichkeit, sich hierfür weiter zu qualifizieren, etwa im Rahmen einer JAV Schulung, die auf eine Tätigkeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung vorbereitet.
Die Faktoren Zeit und Ort spielen bei der Selbstreflexion ebenso eine Rolle. Ganz sicher sind Mütter und Väter weit weniger ungebunden als Singles. Doch auch die sollten sich die Zeit nehmen und den Blick in die Zukunft richten: Finden sich dort Dinge, die sich Ihrer Meinung nicht aufschieben lassen, kann dies in Konflikt mit einer mehrjährigen Weiterbildung stehen. Dann macht es vielleicht Sinn, sich auf kürzer gefasste Seminare zu beschränken oder die berufliche Entwicklung erst einmal aufzuschieben. Sind Sie auf Grund Ihrer beruflichen oder privaten Situation räumlich gebunden, kann zudem ein Fernlehrgang attraktiver erscheinen als das Seminar beim Bildungsträger vor Ort.
Kalkulieren Sie unbedingt auch Verdienstausfälle durch eine Weiterbildung. Selbst wenn Sie bei der Finanzierung vom Arbeitgeber unterstützt werden, treten Sie beruflich wohl erst einmal kürzer. Natürlich wirkt sich dieser Umstand auch auf Ihr Einkommen aus. Gerade wer mit dem Gedanken einer langjährigen Maßnahme spielt, muss sicherstellen, dass er sich seinen Lebensstandard über diesen Zeitraum leisten kann. Durch die Weiterbildung können auch Kosten entstehen. Diese beschränken sich nicht auf den Lehrgang selbst und können sich auch in Form von Fahrt- und Übernachtungskosten, Sonderurlaubstagen oder Anschaffungskosten für Lehrmaterialien äußern.
Eine Weiterbildung sollte nur dann ihren Weg in das Bewerbungsanschreiben finden, wenn sie auch für die Stelle Relevanz hat, auf die die Bewerbung erfolgt. Überflüssige Informationen blähen das idealerweise kompakte Anschreiben nicht nur auf, sie werden von vielen Personalern auch als unangebracht empfunden und können nicht selten dazu führen, dass der Bewerber aussortiert wird. Auch auf Maßnahmen die länger als zehn Jahre zurückliegen und betriebsintern stattfanden, sollten Sie im Anschreiben besser verzichten. Tipps für ein gelungenes Bewerbungsanschreiben finden Sie hier.
Im Lebenslauf empfiehlt sich ein eigener Unterpunkt für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Unter dieser Rubrik können Sie dann Computer- und Sprachkurse oder dergleichen erwähnen. Nennen Sie dabei unbedingt alle wichtigen Daten, etwa den Zeitraum und die Dauer des Lehrgangs, den Namen des Bildungsinstituts und den eventuell erworbenen Abschluss. Sofern Sie Zeugnisse oder Zertifikate erhalten haben, sollten Sie sie Ihrer Bewerbung unbedingt im Anhang beifügen.
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Alexander Reschke ist ein renommierter Bewerbungstrainer, Gründer von Bewerbungstraining.de und Autor des erfolgreichen Bewerbungs-Ratgebers "Geheime Strategien erfolgreicher Bewerber". Seine Passion ist es, Bewerber auf ihrem Weg zum Job tatkräftig zu unterstützen. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit Reisen durch die sonnigen Teile dieser Welt und Kartsport.