Vorstellungsgespräch Coaching, damit Ihr Bewerbungsgespräch garantiert erfolgreich wird! Wir verraten Ihnen die wichtigsten Tipps, von typischen Fragen im Vorstellungsgespräch, den besten Antworten auf diese, über die Recherche zum Arbeitgeber, bis hin zu der Frage: „Was soll ich zum Bewerbungsgespräch anziehen?“ Unser Vorstellungsgespräch Training sorgt für die perfekte Vorbereitung.
Wer eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhält, hat oftmals mit gemischten Gefühlen zu kämpfen. Einerseits sind Sie erfreut darüber, dass Sie weiterhin die Chance auf eine Zusage für den Job haben. Andererseits graut es Ihnen bereits, wenn Sie an die unangenehme Situation im bevorstehenden Bewerbungsgespräch denken. Aber kein Grund zur Sorge. Mit einem umfassenden Vorstellungsgespräch Coaching sind Sie bestens gewappnet.
Damit Sie nicht einen Tag zuvor in Hektik geraten, weil Ihnen noch die ein oder andere wichtige Information fehlt, sollten Sie alles Organisatorische in der Vorbereitung des Vorstellungsgespräches erledigen.
1. Bestätigung des Vorstellungstermins: Egal, ob telefonisch oder per E-Mail. Lassen Sie das Unternehmen wissen, dass Sie die Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten haben und diese wahrnehmen werden.
2. Fahrtkostenübernahme für Anreise: Mit der Bestätigung zum Gespräch können Sie gleich die Kostenübernahme erfragen. Laut §670 BGB ist der der Arbeitgeber dazu verpflichtet, die anfallenden Reisekosten zu übernehmen, wenn er Sie zu einem Vorstellungsgespräch bittet. Es sei denn, er hat in der Einladung oder Stellenanzeige konkret ausgeschlossen, für diese aufzukommen. Insbesondere, wenn ein weiterer Anfahrtsweg (mehr als 100 Kilometer Distanz zwischen Wohnort & Arbeitgeber) zum Bewerbungsgespräch notwendig ist, sollten Sie bereits bei der Bestätigung des Termins zum Vorstellungsgespräch erfragen, wie die Übernahme der Reisekosten geregelt ist.
3. Anfahrtsweg und benötigte Zeit: Ermitteln Sie rechtzeitig den Weg zum Unternehmen und planen Sie stets 40% bis 50% mehr Zeit für Ihre Anreise ein. Schließlich könnten Sie in den Berufsverkehr bzw. in einen Stau geraten, der Zug verspätet sich oder fällt komplett aus. Es gibt viele Variablen bei der Anreise, auf die Sie leider wenig bis keinen Einfluss haben. Ein großzügiger Puffer bei der zeitlichen Planung kann sich deshalb als sinnvoll erweisen. Bringen Sie außerdem in Erfahrung, in welchem Raum das Bewerbungsgespräch stattfindet.
4. Bewerbungsunterlagen: Drucken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen für sich selbst aus. Diese können Sie als Gedankenstütze am Vorstellungstag mitnehmen, um sich die wichtigsten Botschaften Ihrer Bewerbung nochmals anzuschauen. Für Ihren Eröffnungsmonolog ist es hilfreich, sich diese Botschaften zu merken und zu nennen, um bei dem Personaler einen Wiedererkennungswert zu schaffen.
Wie bereits im Bewerbungsanschreiben, sollten Sie genügend Informationen über das Unternehmen beisammenhaben. Nur dadurch können Sie Ihre Motivation für den Arbeitgeber darstellen und vermeintliche Fragen zum Unternehmen beantworten. Folgendes sollten Sie in Erfahrung bringen:
• Welche Produkte oder Dienstleistungen bietet der Arbeitgeber?
• Wer hat die Leitung des Unternehmens inne?
• Wie ist die derzeitige Marktposition?
• Wo werden die Leistungen angeboten?
• Welche Trends/Entwicklungen gibt es in der Branche und welche Neuerungen stehen beim potentiellen Arbeitgeber an?
• Wer sind die Hauptwettbewerber auf dem Markt?
• Welches Image verbreitet das Unternehmen durch Werbung und PR nach außen?
Für Ihre Recherche nutzen Sie als erste Anlaufstelle die Website des Arbeitgebers. Dort finden Sie in der Regel einen „Über Uns“ oder „Unternehmen“-Bereich. In diesem Bereich stehen bereits sehr viele Informationen, die Sie zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch nutzen können. Weitere Antworten erhalten Sie in den sozialen Medien des Arbeitgebers (XING oder Facebook) und in allgemeinen Branchen-Medien (Blogs oder Zeitschriften).
Ratsam ist es auch, sich vor dem Bewerbungsgespräch noch einmal ausführlich die Stellenanzeige und Ihre zugehörige Bewerbung durchzulesen. Somit haben Sie das Anforderungsprofil und die Botschaften des Arbeitgebers stets im Kopf und können sich so gezielt auf typische Fragen im Vorstellungsgespräch vorbereiten.
Das Training für ein Vorstellungsgespräch findet in erster Linie im Kopf statt. Sie sollten sich auf schwierige Fragen einstellungen und reagieren können. Wir stellen Ihnen nachfolgend drei typische Fragen vor mit passender Antwortmöglichkeit.
• „Warum haben Sie sich bei uns beworben?“
Bei dieser Frage können Sie mit Ihrer Recherche zum Unternehmen punkten. Suchen Sie ein bis zwei Begründungen heraus, was Ihnen an dem Arbeitgeber besonders gefällt. Ist es das Image? Die Unternehmensphilosophie oder sind es doch eher die Leistungen? Sie sollten außerdem Ihre Motivation für die ausgeschriebene Stelle nicht vergessen. Was spricht Sie hier besonders an? Zum Beispiel die Aufgaben, die Weiterentwicklung, die Verantwortung etc.
• „Warum denken Sie, die richtige Besetzung für unsere Stelle zu sein?“
Machen Sie sich bei der Beantwortung dieser Frage die Informationen zunutze, die Sie beim Bewerbungsanschreiben bereits verwendet haben. Schmücken Sie Ihre wichtigsten Botschaften bei der Antwort sprachlich noch etwas aus. Ein Beispiel für ein überzeugendes Verkaufsargument wäre: „Zielstrebigkeit und Selbstdisziplin sind zwei meiner Eigenschaften, die mich auszeichnen. Damit möchte ich Ihre Abteilung XY aktiv und tatkräftig unterstützen.“
• „Was möchten Sie in drei (fünf oder zehn) Jahren erreicht haben?
Hier haben Sie die Möglichkeit, Antworten aus dem beruflichen, aber auch privaten Bereich zu wählen. Möchten Sie eine bestimmte Zielposition in den nächsten Jahren erreicht haben? Oder allgemeiner gefasst, Führungsverantwortung erlangen? Beispiele für private Ziele sind: eine neue Sprache oder Sportart zu erlernen. Sie müssen diese Frage jedenfalls nicht damit antworten, dass Sie genau bei diesem Arbeitgeber die ausgeschriebene Position erreichen möchten.
Versuchen Sie nun selbst für folgende Fragen passende Antworten zu finden:
• „Aus welchem Grund wollen Sie Ihren derzeitigen Arbeitgeber verlassen?“
• „Was stört Sie am meisten an anderen Menschen und wie gehen Sie damit um?“
• „Was würden Sie gerne verdienen?“
• „Welche Hobbys verfolgen Sie in Ihrer Freizeit?“
• „Wie finden Sie es, kritisiert zu werden?“
• „Welche Rolle spielt Geld für Sie?“
• „Wann haben Sie das letzte Mal eine Vorschrift oder Regel missachtet und warum?“
• „Wie viel wiegt Manhattan?“
Brainteaser-Fragen sind nicht dafür da, um sie schnell bzw. überhaupt richtig zu beantworten. Der Personaler möchte mit solchen Fragen Ihre Stressresistenz und Ihr logisches Denkvermögen testen. Überlegen Sie sich, wie Sie sich der Lösung annähern können und sprechen Sie mit anderen über Ihre Vorgehensweise. Um Routine in die Fragen zu bekommen, empfiehlt es sich, einige Vorab Durchläufe zu Hause, z.B. mit Familienmitgliedern oder Freunden, durchzuführen.
Noch mehr Fragen und Beispiele für Antwortmöglichkeiten gibt es in unserem eBook aus dem Bewerbungstraining.
Der Klassiker unter den Fragen im Vorstellungsgespräch ist die Frage nach Ihren Stärken und Schwächen. Dennoch wird heutzutage nicht mehr direkt danach gefragt, da Bewerber oftmals die gleichen Antworten geben. Dadurch bekommt der Personaler keinen individuellen Eindruck von ihnen. Ähnliche Antworten gibt es demnach mit ähnlichen Fragen: „Wie würde Ihr vorheriger Arbeitgeber Ihre Arbeitsweise beschreiben? Was fände er besonders gut und wo würde er Schwächen sehen?“
Um Ihnen die Suche nach geeigneten Stärken und Schwächen zu erleichtern, raten wir Ihnen zur Arbeit mit der Stärken-/Schwächen-Ambivalenz. Das bedeutet, dass Stärken und Schwächen eng miteinander verbunden sind. Zum Beispiel sind Sie ein sehr gewissenhafter Mensch bei der Arbeit, was jedoch dazu führt, dass Sie Ihr Ziel langsamer erreichen als andere. Kreativität ist zum einen positiv, zum anderen zeugt sie zuweilen aber auch von einem gewissermaßen chaotischen Arbeitsstil.
Finden Sie keine passenden Charaktereigenschaften für sich, so können Sie Außenstehende um Hilfe bitten. Wie Andere Sie sehen, ist ein guter Input für die Wahl Ihrer Stärken und Schwächen. Ansonsten können Sie sich gern die gesamte Übersicht der oben beschriebenen Ambivalenz im Bewerbungstraining einholen.
Mehr als 90% der Zeit werden Sie im Vorstellungsgespräch damit verbringen, die Fragen der Personaler zu beantworten. Umso wichtiger ist es, dass Sie die 10% der Zeit effektiv nutzen, um Ihre Fragen an das Unternehmen zu stellen. Dies erhöht nicht nur Ihren Informationsgehalt über das jeweilige Unternehmen, sondern suggeriert dem Arbeitgeber auch eine positive Ich-Botschaft und Interesse an der Weiterentwicklung.
Beispiele für gute Bewerberfragen:
• „Wie läuft die Einarbeitungsphase vonstatten?“
• „Wie sieht ein typischer Arbeitstag in Ihrem Unternehmen aus?“
• „Welches Arbeitszeitmodell führen Sie?“
• „Was sollte ich nach einem Jahr erreicht haben, damit meine Einstellung als Erfolg gewertet wird?“
• „Gibt es innerbetriebliche Förderungsprogramme?“
• „Warum ist die Stelle vakant bzw. weshalb ist die Stelle entstanden?“
• „Wie ist das weitere Vorgehen? Wer meldet sich wann bei mir?“
Fragen zum Gehalt oder Urlaub sollten Sie an dieser Stelle noch nicht stellen. Entweder geht der Arbeitgeber im Laufe des Bewerbungsgesprächs selbst darauf ein oder wird Ihnen bei positivem Verlauf im Anschluss ein Angebot unterbreiten.
Hier sind es noch einmal alle Vorstellungsgespräch Tipps für eine optimale Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch in einer Checkliste zusammengefasst:
• Haben Sie nützliche Informationen über den Arbeitgeber herausgefunden, die Sie im Vorstellungsgespräch benötigen?
• Ist der Ansprechpartner bekannt und wurden auch hier Informationen gefunden?
• Haben Sie sich sowohl mit typischen, als auch mit schwierigen Fragen auseinandergesetzt?
• Kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen? Passen diese zu Ihnen und sind diese auch keine standardisierten Floskeln?
• Haben Sie den Vorstellungstermin bestätigt?
• Wurde die Kostenübernahme der Anreise geklärt?
• Kennen Sie den Weg zum Unternehmen? Haben Sie genug Zeitpuffer für die Fahrt eingeplant?
• Wissen Sie, was Sie anziehen werden? Ist die Kleidung sauber und gebügelt?
• Haben Sie Ihre Bewerbungsunterlagen ausgedruckt und sich Notizen zu den wichtigsten Botschaften gemacht?
Wie Sie sicher gesehen haben, lassen sich die meisten der oben stehenden Punkte von selbst und ohne fremde Hilfe erledigen. Zudem stehen Ihnen Freunde und Bekannte sicher gerne bei Fragen zu Ihrer Person zur Verfügung.
Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass sich das Vorstellungsgespräch als solches nur in einer lebensnahen Bewerbungssituation wirklich traininieren lässt. Bedauerlicherweise haben Sie meist nur einen Versuch, Ihr Wunschunternehmen von sich zu überzeugen. Aus diesem Grund gibt es das Bewerbungscoaching von bewerbungstraining.de, in dem Sie das Vorstellungsgespräch mit unseren Coaches üben können. Auf die Art erhalten Sie nützliche Tipps zu Ihrem Auftreten und erfahren, wie Sie sowohl verbal als auch nonverbal überzeugen können.
Bildquelle: Vielen Dank an picjumbo_com für das Bild (© picjumbo_com/www.pixabay.com).
Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren:
Bewerbung für ein Praktikum: Tipps & Muster
Tipps für das Bewerbungsanschreiben
Tipps für das Lebenslauf Schreiben
Tipps für die Initiativbewerbung
Jobchancen mit Weiterbildungen erhöhen
Karriere: Klassiche Branchen für Akademiker und wie Sie sich bewerben
Alexander Reschke ist ein renommierter Bewerbungstrainer, Gründer von Bewerbungstraining.de und Autor des erfolgreichen Bewerbungs-Ratgebers "Geheime Strategien erfolgreicher Bewerber". Seine Passion ist es, Bewerber auf ihrem Weg zum Job tatkräftig zu unterstützen. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit Reisen durch die sonnigen Teile dieser Welt und Kartsport.